Problembär in Kalifornien

Problembär in Kalifornien


„Hank the Tank“ treibt sein Unwesen in den Wohnhäusern am Lake Tahoe. Anstelle von Beeren und Ameisen steht der kalifornische Schwarzbär eher auf Pizza, Brot und andere Leckereien. Bereits mehr als 40 Einbrüche werden für das große Tier verzeichnet – die Anwohner sind ratlos. „Hank terrorisiert uns“, erzählt Wendy Voorsanger gegenüber dem Sender ABC. Schon zwei Mal hat sich Hank Zutritt zu ihrem Haus verschafft. Das erste Mal riss er um zwei Uhr nachts die Haustür aus dem Rahmen. Beim zweiten Einbruch kam der Bär durch ein Fenster rein. Doch wieso kommt Hank immer wieder zurück? Die Anwohnerin glaubt, dass achtlos entsorgter Müll das Problem sei. Viele Bewohner stellen ihre Mülltonnen an die Straße: „Hank und die anderen Bären laufen hier fast täglich durch die Gärten. Sie haben sich inzwischen angepasst und gehen nicht mal mehr in den Winterschlaf. Die Tiere finden praktisch ständig etwas zu fressen“, erklärt sie. Um die Tiere zu vertreiben, greife sie zu Lufthorn oder Kochtopf mit Metallkelle.

Die Geduld der kalifornischen Behörde für Fischerei und Wildtiere (CDFW) sei erschöpft – immerhin gingen bereits mehr als 159 Anrufe von Anwohner ein. „Hank the Tank“ ließe sich bei Einbrüchen auch erst verscheuchen, wenn mehrere Beamte durch Schläge gegen Hauswände auf sich aufmerksam machten.

„Wir wollen die Bären dazu bringen, sich wieder in die Wälder zurückzuziehen“, erklärte die Polizei bei Facebook und forderte die etwa 25.000 Bewohner in South Lake Tahoe auf, Lebensmittel und Abfall in einem verschlossenen Metallschrank, genannt „Bear Box“, aufzubewahren. Ergebnislos! Am darauffolgenden Samstag, suchte der Schwarzbär erneut ein Haus heim, dieses Mal durch die Tür.

Doch was tun? Eine Möglichkeit laut des California Department of Fish and Wildlife (CDFW) war eine Bärenfalle – doch „Hank“ ließ sich nicht täuschen. Tierschützer werden bereits laut, beschmierten die Falle mit dem Wort „Bärenmörder“. Das Department hatte bereits bekannt gegeben, dass der Bär eventuell eingeschläfert werden müsse. Der Grund sei die Gewöhnung an den Menschen: Man könne das Tier nicht mehr auswildern. „Wenn man ihn in der Wildnis aussetzt, verhungert er, weil er verlernt hat, nach Fressen zu jagen. Er würde langsam und qualvoll sterben“, erinnerte der CDFW-Sprecher Peter Tira an den sogenannten Safeway Bear im Jahr 2020. Die Organisation Bear League versucht nun, ein passendes Tierschutzgebiet für den Bären zu finden.

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