Vorsicht, Lebensgefahr!
Warum ein Kuss für Deine Fellnasen bedrohlich sein kann

Untereinander haben Kaninchen ein ausgeprägtes Sozialverhalten – sie unterstützen sich bei der gegenseitigen Fellpflege und lieben es, sich eng an ihre Sozialpartner zu kuscheln. Was bei den Tieren keinerlei Probleme darstellt, kann jedoch bei menschlichem Kuschelkontakt zu einer tödlichen Gefahr werden. Warum? Das erfährst Du hier.

Du liebst es, Dich morgens vor der Arbeit gemeinsam mit Deinen Fellnasen auf den Boden zu setzen und eine Runde zu kuscheln? Verständlich! Flauschig und niedlich kommen die kleinen Kulleraugen auf Dich zu gehoppelt. Ihr knuddelt, ihr schmust. Doch nach ein paar Tagen merkst du, dass etwas mit Deinem Tier nicht stimmt – Herpes!

Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation lassen verlauten, dass rund zwei Drittel der Weltbevölkerung mit Herpesviren HSV-1 infiziert sind. Der bläschenartige Ausschlag vorrangig im Lippenbereich wird i.d.R durch Speichel übertragen. Knutschen und knuddeln mit den Liebsten sollten während einer akuten Infektion vermieden werden – so auch mit Deinen Fellnasen.

Doch wo bei Menschen die Bläschen nach einer Zeit wieder verschwinden, können Sie für Dein Tier lebensbedrohliche Folgen haben. Bei den kleinen Flauschbällen breitet sich der Erreger nach der Ansteckung im kompletten Körper aus und kann dort eine Entzündung des Gehirns, eine sogenannte Enzephalitis auslösen.

Die Symptome

• Lähmungen
• Appetitlosigkeit
• Bewegungsstörungen
• Atemprobleme
• Schiefhaltung des Kopfes
• Unkoordinierte Augenbewegungen bis hin zu
  epileptiformen Anfällen

Das Problematische: Bis jetzt sollen noch keine Fälle bekannt sein, bei denen sich das Tier wieder von der Krankheit erholt hat. Es können zwar die Symptome behandelt werden – die tödliche Folge tritt jedoch meistens sehr schnell ein.

Doch was kann ich nun tun, um mein Tier zu schützen? Grundsätzlich gilt, dass Personen, die häufig an Herpes leiden, lieber keine Kaninchen halten sollten. Das ist eine radikale Ansage, kann aber das Leben der Tiere retten. Hast du aber bereits Tiere, dann solltest Du auf folgende Punkte achten:

1. Vor der Fütterung der Tiere sollten immer die Hände gründlich gewaschen werden und während der Fütterung sowie der Reinigung des Geheges Einweghandschuhe getragen werden.
2. Direkter Kontakt sollte in der Zeit des Ausbruchs vermieden werden. Bestenfalls immer. Denn die Viren können auch schon ausgebrochen sein, ohne dass man es mitbekommt.
3. Wer zu 100 % auf Nummer sicher gehen will, sollte einen Mundschutz in der unmittelbaren Nähe der Tiere tragen – so kann kein Speichel an das Tier gelangen.