Vitamine für Papageien und Sittiche

Wasserlösliche Vitamine


Lebenswichtige Wirkstoffe auch für Papageien und Sittiche


Die wasserlöslichen Vitamine sind für unsere Vögel ebenso unentbehrlich wie die fettlöslichen. Neben den B-Vitaminen 1,2,6 und 12 gehören auch Nikotinsäure, Pantothensäure, Biotin, Folsäure und das Vitamin C in diese Wirkstoffgruppe.

Im Gegensatz zu den fettlöslichen Vitaminen können die wasserlöslichen Vitamine nicht im Körper gespeichert werden und müssen deshalb täglich mit der Nahrung dem Tier zugeführt werden. Ist dies nicht der Fall, können kurzfristig diffuse, schwer erkennbare, langfristig jedoch sehr drastische Mangelsymptome auftreten.

Vitamin B1 (Thiamin):

Vitamin B1 kommt in vielen pflanzlichen und tierischen Nahrungsmitteln vor und ist normalerweise in ausreichendem Maße im Futter enthalten. Insbesondere Hülsenfrüchte, Keimlinge und Nüsse sowie Hefe sichern die Thiamin-Versorgung der Vögel.

Vitamin B1 unterstützt den Kohlenhydratstoffwechsel und damit die Funktion des Nervensystems und es Gehirns. Außerdem unterstützt dieses Vitamin spezielle Aufgaben des Verdauungstraktes.

Mangelerscheinungen werden sehr selten beobachtet – meistens in Verbindung mit einer extrem kohlenhydratreichen Fütterung. Typische Symptome sind dann Krämpfe und Bewegungsstörungen bis hin zu Lähmungserscheinungen.

Vitamin B1 reagiert sehr empfindlich auf Licht, Hitze und Sauerstoff. Das Futter sollte also entsprechend kühl, trocken und möglichst dunkel gelagert werden.

Vitamin B2 ( Riboflavin):

In der Natur kommt Vitamin B2 hauptsächlich in tierischen Produkten, grünen Pflanzenteilen, Getreidekeimen und Hefe vor.

Da Riboflavin am Aufbau des Hämoglobins beteiligt und außerdem als wichtiger Bestandteil in vielen Enzymen enthalten ist, die u.a. am Energiestoffwechsel beteiligt sind, macht sich ein Mangel dieses Vitamins oft durch schlechte Futterverwertung und Wachstumsstörungen bemerkbar. Störungen bei der Gefiederbildung werden auch häufig beobachtet. Typisch ist auch eine Verkrampfung der Füße ( Faustbildung ). Im schlimmsten Fall kommt es zur Embryonen- und Kükenfrühsterblichkeit.

Um einen Mangel entgegen zu wirken, sollte das Futter 4 mg Vitamin B2 je kg enthalten.

Vitamin B6 (Pyridoxin):

Als natürliche Vitamin B6-Quellen sind Getreidekeime Hefen und Grünfutter anzusehen. Neben diesen Quellen wird Pyridoxin auf von den Mikroorganismen des Magen-Darm-Traktes gebildet.

Pyridoxin ist entscheidend am Abbau von Aminosäuren beteiligt und hat somit einen großen Einfluss auf den Eiweißstoffwechsel. Mangelernährung zeigt sich daher oft in Gewichtsrückgang erwachsener Vögel bzw. durch Wachstums- und Entwicklungsstörungen bei Jungtieren. Z.T. wird auch das Gehirn in Mitleidenschaft gezogen (Schrägstellung des Kopfes, Krämpfe).

Eine tägliche Versorgung mit mindestens 3mg Vitamin B6 je kg Futter wird als ausreichend angesehen, um Mangelsituationen zu vermeiden. Bei hohen Eiweißmengen in der Tagesration sollte der Vitamin B6 Anteil jedoch noch erhöht werden.

Auch Vitamin B6 soll kühl und dunkel gelagert werden, um eine lange Haltbarkeit zu gewährleisten.

Vitamin B12 (Cobalamin):

Vitamin B12 kann von Bakterien, nicht aber von Tieren und höheren Pflanzen synthetisiert werden. Cobalamin ist neben der Blutbildung auch für unterschiedliche Stoffwechselvorgänge zuständig. Sehr wichtig ist es für alle Wachstumsvorgänge, da die Zellkernbildung bei Vitamin B12 Mangel nicht optimal ablaufen kann.

Äußere Mangelerscheinungen sind schlechte Befiederung und Mauserstörungen. Zudem beobachtet man auch häufig Wachstumsstörungen und Schlupfprobleme mit hohen Kükensterblichkeiten. Da das Organwachstum während der Eiphase und auch nach dem Schlupf nicht vollständig abgeschlossen ist, kann es zu Herz- und Leberversagen, teilweise auch zu Nierendysfunktionen kommen. Die Kükenverluste sind erheblich.

Eine ausreichende Versorgung der Tieren ist sichergestellt, wenn das Futter 50-20 mcg Cobalamin pro kg enthält.

Biotin (Vitamin H):

Biotin ist in den Blättern von Pflanzen in freier, wasserlöslicher Form enthalten. In tierischen Organen und Hefen hingegen in proteingebundener wasserunlöslicher Form.

Biotin unterstützt insbesondere den Kohlenhydrat- und Proteinstoffwechsel und ist insbesondere für den Keratinstoffwechsel von großer Bedeutung. In Mangelsituationen kommt es daher zu Problemen in der Federbildung sowie zu Rissen in der Haut, dem Schnabel und den Krallen.

Wird zu einem üblichen Papageienfutter auch noch frisches Obst oder Salat gegeben, kommt es nicht zu einem Biotinmangel. Ranziges Fett oder die Verfütterung ungesättigter Fettsäuren ( Salatöle ) können jedoch die Verdaubarkeit des Biotin vermindern und Mangelsituationen hervorrufen. Gefährlich ist auch die Verfütterung bzw. die Aufnahme von rohem Hühnereiweiß. Dieses enthält das Glykoprotein Avidin, das zusammen mit dem Biotin einen unverdaubaren Komplex bildet und somit dem Vogel nicht zur Verfügung steht.

Der Bedarf der Vögel wird mit 100 bis 200 mcg je kg Futter abgedeckt.

Folsäure:

Folsäure ist in der Natur häufig zu finden und kommt somit in fast allen Futtermitteln vor. Eine entscheidende Rolle spielt die Folsäure bei der Blutbildung und bei der Antikörpergenese.

Ein Folsäuremangel normalerweise nicht vorhanden, da zu der gefütterten Vitaminmenge auch noch die von den Mikroorganismen gebildete Menge an Folsäure hinzukommt. Ein Mangel hätte ein Absinken des Hämoglobingehaltes im Blut zur Folge und als Folge davon eine hohe Embryonensterblichkeit.

In der Literatur werden Zielwerte von ab 0,5 mg Folsäure je kg Futter angegeben.

Auch Folsäure reagiert empfindlich auf Hitze und Licht. Bitte entsprechend lagern!

Nikotinamid (Niacin):

Reich an Nikotinamid sind Getreide, Hefen, Obst und Gemüse. Niacin kann im Stoffwechsel aus der Aminosäure Tryptophan synthetisiert werden.

Niktinamid wird in allen Organen und Geweben für die Synthese von NAD und NADP verwendet. Diese beiden Substanzen sind Coenzyme und nehmen an vielen Oxidations- und Reduktionsreaktionen im Körper teil.

Mangelerscheinungen sind daher auch vielfältig und deutlich: Befiederungsschäden, Wachstums- und Fruchtbarkeitsstörungen, Hauterkrankungen (Pellagra), Verdauungsstörungen u.v.m.

Besonders ist bei starker Maisfütterung darauf zu achten, dass ausreichend Niacin zugefüttert wird, da Mais arm an Tryptophan und Nikotinsäure ist.

Ausreichen erscheint eine Menge von 30 mg Niacin je kg Futter und mehr.

Pantothensäure:

Pantothensäure wird von Pflanzen und Mikroorganismen synthetisiert und von Tieren in Organen wie Nieren oder Leber gespeichert. Dieses Vitamin ist Bestandteil des Coenzyms A, welches bei der Übertragung von Acetyl- und Acylgruppen im Fettsäurenstoffwechsel von entscheidender Bedeutung ist. Ist der Fettsäurenstoffwechsel gestört, kommt es zu Irritationen im Nährstofftransport zwischen den Körperzellen. Als Folge davon treten typische Mangelerscheinungen auf wie Wachstumsstörungen, mangelnde Vitalität, Fruchtbarkeitsstörungen und Haut- und Gefiederveränderungen im Bereich der Augenlider aber auch um den Schnabel herum.

Eine bedarfsgerechte Pantothensäureversorgung ist mit 10 – 15 mg je kg gegeben.

Nach den eigentlichen Vitaminen für Vögel soll noch auf zwei vitaminähnliche Substanzen eingegangen werden: Cholin und Vitamin C. Diese beiden Stoffe sind für die Papageien auch lebenswichtig, können aber vom Organismus selbst synthetisiert werden. Unter besonderen Bedingungen jedoch können sie Vitaminstatus erreichen, da die Eigensynthese nicht ausreichend ist und die Vitamine über die Tränke oder das Futter zugeführt werden müssen.

Cholin:

Cholin kommt vor allem in Hefe und tierischem Eiweiß vor. Dieses Vitamin ist am Fettstoffwechsel beteiligt und gilt als sogenannter Methylgruppendonator, der bei sehr fettreicher Ernährung oder in Dauerstresssituationen die Lebergesundheit sehr positiv beeinflussen kann.

Bei Mnagelverhältnissen, die aus o.a. Gründen entstehen können, kann es zu massiven Leberstoffwechselstörungen kommen, die auf das Allgemeinbefinden ausstrahlen können und im Extremfall zu Leberversagen und zum Exitus der Tiere führen können.

Eine Zulage von 800 bis 1000 mg je kg Futter wirkt diesem mangel entgegen.

Vitamin C (Ascorbinsäure):

Vitamin C wird im allgemeinen zu den Vitaminen gerechnet. Das hat seine Ursache darin, dass der Mensch und die Primaten, das Meerschweinchen und einige Vögel kein Vitamin C bilden können und es für diese Spezies über die Nahrung zugeführt werden muss. Enthalten ist die Ascorbinsäure in allen Obst- und Gemüsesorten. Reich an Vitamin C sind Hagebutten Sanddorn, Citrusfrüchte rote Paprikaschoten und frische Kartoffeln.

Vitamin C bildet ein sehr effektives Redoxsystem speziell in den Bindegewebssynthese. Hier wird mit Hilfe der Ascorbinsäure die Aminosäure Prolin in Hydroxyprolin reduziert.

Fehlt dieses „Vitamin“, kann es zu massiven Bindegewebsstörungen kommen. Atemwege, Darmwände und andere Oberflächen werden porös und durchlässig für Krankheiterreger. Zu solchen Mangelsituationen kann es kommen, wenn der Vogel Stess ausgesetzt ist, z.B. durch Krankheiten, Transport, hohe Temperaturen bzw. starke Tag- / Nachtschwankungen bei Temperatur und Luftfeuchtigkeit. In diesen Fällen sollte Vitamin C dem Futter zugelegt werden. 25 bis 50 mg je kg sind ausreichend. Aber Achtung: Vitamin C reagiert sehr schnell mit Sauerstoff. Vitamin C- haltiges Futter soll unbedingt kühl, trocken, dunkel und möglichst in luftdicht verschlossenen Behältnissen gelagert werden.

Alle PANTO – Heimtierfutter sind so verpackt, dass die Vitamingehalte langfristig erhalten bleiben. Voraussetzung dafür ist jedoch auch eine sorgsame, d.h. trockene und kühle Lagerung in einem korrekt wiederverschlossenen Beutel.

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