Einzel- oder Paarhaltung:

Anstelle von Hund oder Hase kaufen sich viele Tierfreunde lieber einen Vogel. Ob Papagei, Wellensittich oder Exote: Hierbei sind keinerlei Grenzen gesetzt. Dabei ist es für einige Halter total normal, sich nur einen einzelnen Vogel anzulegen. Experten und Tierschützer warnen jedoch davor, dass dies keine artgerechte Haltung ist. Denn auch wenn es kein entsprechendes Gesetz hierzu gibt: Neben anderen Haustieren sollten auch Ziervögel keineswegs alleine gehalten werden!

Die Gründe

Zukünftige Vogelhalter werden häufig in dem Glauben gelassen, dass Vögel in Paarhaltung nicht zahm werden, nicht sprechen und auch nicht singen. Das stimmt so nicht ganz!

1. Es ist zwar prinzipiell korrekt, dass ein Vogel, der allein gehalten wird, schon zahmer wird, als ein Vogel in Paarhaltung. Der Grund dafür liegt jedoch daran, dass sich Vögel in der freien Natur an ihren Artgenossen binden – und dies ein Leben lang. Deswegen wenden sie sich, wenn sie alleine sind, ihrem Halter zu. Sie sind so auf der Suche nach Liebe zu einem Artgenossen. In der Paarhaltung wenden sich die Vögel allerdings einander zu und brauchen so auch weniger Aufmerksamkeit vom Menschen.

2. Dass Vögel in Paarhaltung nicht sprechen stimmt so nicht, im Gegenteil. Wenn Vögel zu zweit gehalten werden, dann können diese sogar voneinander lernen. Wird ein Vogel alleine gehalten, wirkt es zwar so, als würde dieser mehr sprechen. Dies tut er im Zweifel aber nur, weil diese gelangweilt sind oder sich einsam fühlen. Denn mit dem Singen finden die Ziervögel letztendlich einen Partner. Er einsame Vogel geht also lediglich seinem Instinkt nach und singt, damit er einen Partner findet.

3. Bei dem Punkt Gesang ist das Urteil eindeutig: Die Tiere singen in Paarhaltung weniger als wenn sie alleine sind. Dies liegt vorrangig daran, dass sie eben in freier Natur singen um einen potenziellen Partner anzulocken. Belohnt wird das letztlich damit, dass sie einen Partner fürs Leben finden. Ähnlich wie beim Sprechen singt der Vogel, wenn er alleine ist, eben umso mehr, weil er verzweifelt einen Partner sucht.

Darum Vögel in Paarhaltung halten
Vögel brauchen ihren Partner fürs Leben! Vögel in Paarhaltung sind glücklicher. Und das sieht man vor allem daran, wie sich die Tiere in Paarhaltung verhalten.

1. Geteiltes Glück
Hier kommt keiner zu kurz: Vogelpärchen teilen ihr Futter und picken gemeinsam an ihrer Nahrung.

2. Futterhilfe
Wie bei ihrer Brut füttern sich auch Vogelpärchen gegenseitig mit hochgewürgten oder teilweise verdauten Speisen. Ein großes Zeichen der Liebe.

3. Kraulchen
Alleine kann sich ein Vogel nicht kraulen, wenn ein Partner da ist, gibt es jedoch regelmäßige Massageeinheiten.

4. Sportlich aktiv

4. Energie für Zwei
Neben dem Fliegen sind die Vögel sportlich aktiv – vor allem zu zweit. Gemeinsam stacheln sie sich an und hängen beispielsweise kopfüber an eine Stange und manche optisch so eine Art von Sit-ups.

5. Spaßfaktor
Wer spielt schon gerne allein! Vögel in Paarhaltung haben mehr Spaß. Denn die Pärchen verwenden Spielzeug gerne gemeinsame und stacheln sich so gegenseitig an.

Von der Einzelhaltung zu Paarhaltung
Doch wie kann ich mein Tier aus Einzelhaltung an einen weiteren Vogel gewöhnen? Das dauert seine Zeit und braucht viel Einfühlungsvermögen. Besonders dann, wenn ein Vogel bereits in den eigenen vier Wänden gewohnt hat, muss sich der neue Familienzuwachs erst einmal an den Alteingesessenen gewöhnen. Vor allem sollte darauf geachtet werden, dass die Vögel ungefähr im selben Alter sind und eben – nach Möglichkeit – vom anderen Geschlecht. Weiter würde es Sinn machen, beispielsweise zwei Schaukeln, zwei Futterschälchen und zwei Wasserfontänen zu kaufen, sodass anfangs jeder Vogel sein eigenes hat, bis die Vögel dann zusammenfinden. Weitere Infos können gerne Experten, Tierarzt oder im Zoohandeln erfragt werden.

Wann ist eine Einzelhaltung doch sinnvoll?
Wenn die Tiere krank, verletzt, auf gewisse Menschen geprägt oder aber mit anderen Vögeln nicht klarkommen. Dann ist eine Einzelhaltung absolut notwendig.