Wespennest im Garten entfernen:
Ist das überhaupt erlaubt?

Wenn man ein Wespennest auf dem Balkon oder im Garten hat, ist Vorsicht gefragt: Die Insekten können zustechen und damit ernsthafte Verletzungen herbeiführen. Auch wenn man das Nest am liebsten so schnell wie möglich entfernen möchte, ist dies nicht einfach so erlaubt. Denn Insekten stehen unter Naturschutz – eine Umsiedlung oder gar Entfernung kann zu einer hohen Geldbuße führen! Worauf Du achten solltest und wie du Deinen Außenbereich von den Insekten befreien kannst, erfährst Du hier.

Direkt vorne weg: Wer die Insekten umsiedelt oder sie tötet könnte mit einer Geldbuße von bis zu 50.000 Euro belangt werden. So steht es um Bundesnaturschutzgesetz.

Heißt: Wer ein Wespennest im Garten oder auf dem Balkon vorfindet, muss die Umsiedlung oder Entfernung beantragen. Hierfür muss ein Antrag gestellt werden, indem eine Begründung (beispielsweise eine Allergie oder die enorme Einschränkung durch die Tiere) angegeben werden muss. Der Antrag wird dann an die zuständige Naturschutzbehörde, das Landratsamt oder die Stadtverwaltung gestellt.

Bestenfalls sollte ein Wespennest im April oder Herbst entfernt werden, da es im April noch in der „Bauphase“ steckt und im Herbst bereits unbewohnt ist. Bis das Wespennest offiziell entfernt werden darf, kann es laut dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland helfen, eine Art Sichtschutz anzubringen. Zehn Zentimeter von dem Nest entfernt kann beispielsweise ein Bettlaken angebracht werden. Dies soll dafür sorgen, dass die Insekten die Menschen nicht mehr sehen und sich so auch nicht mehr bedroht fühlen. Während des Anbringens sollte dicke und abschließende Kleidung getragen werden, zudem sollten alle Maßnahmen ruhig vollzogen werden.

Grundsätzlich empfiehlt es sich, das Nest von einem Fachmann entfernen zu lassen. Die Preise für den Profi setzen sich aus dem Anfahrtsweg und dem Aufwand zusammen. Wer sich dies allerdings selbst zutraut, kann nach der Genehmigung das leere Wespennest mit Wespenschaum aus dem Fachhandel entfernen. Übrigens: Wer zur Miete wohnt, sollte seinen Vermieter kontaktieren. Dieser muss für die Entfernung oder Umsiedlung aufkommen. Reagiert der Vermieter nicht schnell genug und eine Gefahr geht von den Wespen aus, kann auch ein eigener Fachmann bestellt werden, der dem Vermieter anschließend in Rechnung gestellt wird.